Die Kaita leben isoliert, ihr Planet Kana ist arm an Ressourcen, weder Menschen noch Hondh interessieren sich dafür. Erst, als tief in Kanas Höhlen Raumschiffe aus Stein entdeckt werden, erhält Karman einen Eingeborenen-Körper, um der Sache unauffällig nachzugehen.
Nichts ahnend begleitet Dabo ihre sehbehinderte Schwester Mija in die Höhlenstadt Forta, wo sie behandelt werden soll. Mija verschwindet spurlos, und Dabo ist überzeugt: Dieser merkwürdige Karman hat etwas damit zu tun. Mija jedoch ist längst an einem Ort, von dem kein Kaita je zurückgekehrt ist. Das Unvermeidliche geschieht: Der Krieg holt auch sie ein.
(11) Ein neuer Himmel für Kana
€8,99
Die neunte Expansion (11) – Karla Schmidt Ein neuer Himmel für Kana
Ebook, 263 Seiten, Format Epub
Kategorie: D9E - Die neunte Expansion
Schlagwörter: D9E, Karla Schmidt, Science Fiction, Space Opera, Weltraumabenteuer
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Dabo war gerade dabei, mit einer Muschelklinge Dreck von den Graswurzeln zu schaben, die sie fürs Abendessen besorgt hatte, als sie von weiter hinten aus der Höhle einen Aufschrei hörte. War das Mija? Dabo lauschte. Die Anfälle ihrer jüngeren Schwester waren legendär. Und nicht ganz ungefährlich, vor allem für diese selbst. Ja, das war eindeutig Mija, die da tobte.
Dabo seufzte, warf die Wurzel in den Topf, wischte sich die Hände an dem Tuch ab, das an ihrem Gürtel hing, und verließ die Küche durch einen Gang, der zu den kühleren Schlafkammern führte.
Auf den ersten Blick war nicht zu erkennen, was eigentlich los war, denn in Mijas Kammer trieben vom Boden bis zur niedrigen Decke verwaschene Beulen und Fetzen in allen schmutzigen Farben, die man sich vorstellen konnte. Der Raum kochte in zuckenden, krampfenden, blubbernden Verschlingungen, die auf Übelkeit erregende Weise alle bekannten Gesetze der Perspektive brachen. Dabo schnappte nach Luft. Solche Formen konnten unmöglich existieren! Mija wälzte sich auf dem Boden, trat mit den Füßen um sich, stieß kurze, wütende Schreie aus. Erst auf den zweiten Blick erkannte Dabo, dass sie nicht allein war.
»Jeryk! Lass sie sofort los!«, schimpfte sie und warf ein paar giftig gelbe Funken in die Kammer.
Jeryk hielt Mija von hinten mit einem Arm und beiden Beinen umklammert und versuchte mit der andern Hand, ihre Augen zu bedecken, damit sie aufhörte, dieses verdrehte Zeug zu sehen.
»Sie loslassen? Das Biest ist gefährlich!«
»Ich meine es ernst. Sofort!«
Einen Moment lang troff Enttäuschung aus Jeryks Blick, ein Vorwurf des Verrats.
»Bitte. Wenn du meinst, dass es die richtige Erziehungsmethode ist, ihr alles durchgehen zu lassen.« Er ließ Mija los, stand auf und hob die Hände. »Ich gebe es auf.« Er schob sich an Dabo vorbei aus Mijas Kammer und stapfte davon.
Mija kam ebenfalls vom Boden hoch und ließ sich auf ihr Schlafsims fallen. Sie sah erschöpft aus, und die zuckenden Gedärme aus ihrem Blick tropften jetzt traurig Richtung Boden.
Dabo setzte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern.
»Ein Anfall?«
Mija nickte.
»Was ist passiert?«
»Nichts Besonderes. Einfach so.«
»Hast du Schmerzen?«
»Nein, alles in Ordnung.«
Dabo schloss kurz die Augen und riss sich zusammen, um nicht allzu viel von ihrer eigenen Angst und Erschöpfung nach außen dringen zu lassen.
»Es dauert noch ein bisschen, bis wir essen. Wie wäre es, wenn du jetzt eine Tablette nimmst und bis dahin einfach die Augen zumachst«, sagte sie, »ruh dich aus.« Sie drückte Mija sanft aber bestimmt auf ihr schwarzes, weiches Elfchenfellkissen, deckte sie ein wenig zu und fischte eine Tablette aus der Schachtel, die sie immer griffbereit in der Gürteltasche hatte. Mija verzog zwar den Mund, schluckte sie aber widerspruchslos, geübt und ohne Wasser.
»Ich sag dir dann Bescheid.« Dabo wollte aufstehen und wieder in die Küche gehen, doch Mija hielt ihre Hand fest.
»Kannst du nicht noch ein bisschen bleiben?«
Eigentlich war ihre kleine Schwester zu alt, um auf diese Art bemuttert zu werden, fand Dabo. Doch manchmal war sie noch schutzbedürftig und anhänglich wie ein viel kleineres Kind. Kein Wunder, dachte Dabo. Sie hat niemals aufgehört, sich vor ihren eigenen Bildern zu fürchten. Zu Recht.
»Kannst du aufpassen, bis ich eingeschlafen bin?«
»Na gut, du alte Graselfe. Dann aber Augen zu jetzt!«
Mija lächelte durch violette Traurigkeit hindurch, die zwischen ihr und Dabo im Raum hing, dann drehte sie sich zur Wand und zog die Knie an.
An dem Licht, das auf der Wand spielte, erkannte Dabo, dass Mija die Augen geöffnet hielt und mit dem Blick der hellen Linie folgte, die den schwarzen Fels durchzog. Dabo streichelte Mijas weiches, blondes Rückenfell, bis das Licht aus ihren Augen immer schmaler wurde und schließlich verschwand. Mija war eingeschlafen.
Dabo seufzte, warf die Wurzel in den Topf, wischte sich die Hände an dem Tuch ab, das an ihrem Gürtel hing, und verließ die Küche durch einen Gang, der zu den kühleren Schlafkammern führte.
Auf den ersten Blick war nicht zu erkennen, was eigentlich los war, denn in Mijas Kammer trieben vom Boden bis zur niedrigen Decke verwaschene Beulen und Fetzen in allen schmutzigen Farben, die man sich vorstellen konnte. Der Raum kochte in zuckenden, krampfenden, blubbernden Verschlingungen, die auf Übelkeit erregende Weise alle bekannten Gesetze der Perspektive brachen. Dabo schnappte nach Luft. Solche Formen konnten unmöglich existieren! Mija wälzte sich auf dem Boden, trat mit den Füßen um sich, stieß kurze, wütende Schreie aus. Erst auf den zweiten Blick erkannte Dabo, dass sie nicht allein war.
»Jeryk! Lass sie sofort los!«, schimpfte sie und warf ein paar giftig gelbe Funken in die Kammer.
Jeryk hielt Mija von hinten mit einem Arm und beiden Beinen umklammert und versuchte mit der andern Hand, ihre Augen zu bedecken, damit sie aufhörte, dieses verdrehte Zeug zu sehen.
»Sie loslassen? Das Biest ist gefährlich!«
»Ich meine es ernst. Sofort!«
Einen Moment lang troff Enttäuschung aus Jeryks Blick, ein Vorwurf des Verrats.
»Bitte. Wenn du meinst, dass es die richtige Erziehungsmethode ist, ihr alles durchgehen zu lassen.« Er ließ Mija los, stand auf und hob die Hände. »Ich gebe es auf.« Er schob sich an Dabo vorbei aus Mijas Kammer und stapfte davon.
Mija kam ebenfalls vom Boden hoch und ließ sich auf ihr Schlafsims fallen. Sie sah erschöpft aus, und die zuckenden Gedärme aus ihrem Blick tropften jetzt traurig Richtung Boden.
Dabo setzte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern.
»Ein Anfall?«
Mija nickte.
»Was ist passiert?«
»Nichts Besonderes. Einfach so.«
»Hast du Schmerzen?«
»Nein, alles in Ordnung.«
Dabo schloss kurz die Augen und riss sich zusammen, um nicht allzu viel von ihrer eigenen Angst und Erschöpfung nach außen dringen zu lassen.
»Es dauert noch ein bisschen, bis wir essen. Wie wäre es, wenn du jetzt eine Tablette nimmst und bis dahin einfach die Augen zumachst«, sagte sie, »ruh dich aus.« Sie drückte Mija sanft aber bestimmt auf ihr schwarzes, weiches Elfchenfellkissen, deckte sie ein wenig zu und fischte eine Tablette aus der Schachtel, die sie immer griffbereit in der Gürteltasche hatte. Mija verzog zwar den Mund, schluckte sie aber widerspruchslos, geübt und ohne Wasser.
»Ich sag dir dann Bescheid.« Dabo wollte aufstehen und wieder in die Küche gehen, doch Mija hielt ihre Hand fest.
»Kannst du nicht noch ein bisschen bleiben?«
Eigentlich war ihre kleine Schwester zu alt, um auf diese Art bemuttert zu werden, fand Dabo. Doch manchmal war sie noch schutzbedürftig und anhänglich wie ein viel kleineres Kind. Kein Wunder, dachte Dabo. Sie hat niemals aufgehört, sich vor ihren eigenen Bildern zu fürchten. Zu Recht.
»Kannst du aufpassen, bis ich eingeschlafen bin?«
»Na gut, du alte Graselfe. Dann aber Augen zu jetzt!«
Mija lächelte durch violette Traurigkeit hindurch, die zwischen ihr und Dabo im Raum hing, dann drehte sie sich zur Wand und zog die Knie an.
An dem Licht, das auf der Wand spielte, erkannte Dabo, dass Mija die Augen geöffnet hielt und mit dem Blick der hellen Linie folgte, die den schwarzen Fels durchzog. Dabo streichelte Mijas weiches, blondes Rückenfell, bis das Licht aus ihren Augen immer schmaler wurde und schließlich verschwand. Mija war eingeschlafen.
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