Mehr und mehr Fanatiker melden sich auf Saxum zum Militärdienst, vor allem diejenigen die wissen, dass ihre Zeit abläuft. Diese Tatsache spielt religiösen Führen in die Karten, allen voran Mutter Alonso, die Kreaturen um die 50 zu Selbstmordattentaten animiert.
Raluk Khan versucht, die Soldaten auf Saxum militärisch zu strukturieren und gleichzeitig eine diplomatische Lösung mit Logus anzustreben. Doch die Institute sind keineswegs einer Meinung, und manche Beteiligten scheinen eine kriegerische Auseinandersetzung einer friedlichen Einigung vorzuziehen …
(5) Blutige Monde
€2,99
Der Loganische Krieg (5) – Stefan Cernohuby – Blutige Monde
Ebook, 120 Seiten, Format Epub
Kategorie: D9E - Der Loganische Krieg
Schlagwörter: D9E, DLK, Science Fiction, Stefan Cernohuby
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Als Asunción Alonso aus der Dunkelheit ins Licht trat, ging ein Raunen durch die Menge. Sie trug ihre grauen Haare kunstvoll hochgesteckt. Ihre rote, wallende Robe stand im starken Kontrast zur schwarzen Bühne. Sie reckte ihren rechten Arm hoch in die Luft. Ballte dann die Hand zur Faust.
»Freiheit für Saxum!«
Nachdem der folgende Jubel wieder abgeklungen war, fuhr sie fort: »Freiheit für Saxum ist mehr als ein politisches Ziel. Es ist sogar mehr als ein humanitäres Ziel. Es ist ein Ziel, für das Generationen gestorben sind, ohne jemals die Wahrheit zu kennen. Aber ihrer aller Tod ist es, der uns nun die Berechtigung verleiht, ohne Gnade zurückzuschlagen. Logus ist wie eine Krankheit, die ganz Saxum befallen hat.«
Asunción warf sich in Positur, was ihr mühelos gelang, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan.
»Ich selbst bin ein Kind von Saxum-Arbeitern unterschiedlicher Generationen, deshalb hat die genetische Todesprogrammierung bei mir offenbar versagt. Das gibt mir jetzt die Chance, für all jene einzutreten, die nicht so viel Glück hatten wie ich.«
Ihr Finger zeigte in die Dunkelheit des Saales auf das unsichtbare Publikum.
»Blickt tief in euch hinein. Seht ihr die Kraft, die dort wohnt? Spürt ihr sie? Glaubt Ihr an Gerechtigkeit?«
»Ja!«, kam die Antwort aus über zweihundert Kehlen.
»Ja, das tut ihr. Aber das ist nicht genug. Habt ihr auch die Kraft und den Willen, euer Schicksal zu lenken?«
»Ja!«, erschallte es wieder.
»Genau das wollte ich hören.« Asunción Alonso lächelte. »Man hat euch eure Zukunft genommen. Und dennoch könnt ihr euer Leben für Saxum in die Waagschale werfen.«
Sie blickte auf eine Stelle in der ersten Reihe.
»Heute ist hier bei uns ein Mann, der das bereits dutzende Male getan hat. Der sein Blut für uns alle vergossen hat. Der die wichtigste Mission in der Geschichte Saxums geleitet hat, bis ihm ein anderer sowohl Kommando als auch den Ruhm gestohlen hat.«
Ein Lichtfinger bohrte sich in die Dunkelheit.
Applaus und Jubel brandeten auf, als Pakh Chaser sich von seinem Sitz in der ersten Reihe erhob und auf die Bühne kletterte. Er trug keine Uniform.
Asunción Alonso verneigte sich vor dem Kämpfer und trat zurück in die Dunkelheit, während die Zuhörer immer noch applaudierten.
Pakh Chaser trat ans Rednerpult und hob eine Hand. Augenblicklich kehrte Stille ein.
»Ich war nie ein Mann vieler Worte.« Seine scharfen Sinne machten es ihm leicht, die Männer und Frauen trotz der Dunkelheit im Saal zu mustern. Sie alle waren deutlich vom Leben auf Saxum gezeichnet. Alle standen kurz vor ihrem programmierten Ende.
»Asunción Alonso hat mich gebeten, heute einige Worte an euch zu richten. Ihr wisst, wer ich bin und was ich für unser Volk getan habe.«
Wieder ertönte Applaus, und Pakh Chaser wartete diesmal, bis er verebbte.
»Ich wollte immer der Major sein. Ein Soldat, der für sein Volk kämpft. Ein Volk, das unterdrückt und ausgebeutet wird. Leider ist das nicht mehr genug.«
Er schüttelte den Kopf.
»Denn ein Major ist nur eine Vorzeigefigur. Um Logus zu besiegen, müssen wir mehr sein als Soldaten. So wie die Loganer weit mehr sind als nur unsere Sklavenhalter.«
Buhrufe hallten durch den Raum.
»Mutter Alonso hat bereits eine wichtige Wahrheit ausgesprochen. Die Loganer sind nichts anderes als ein Geschwür, das unser Volk krank macht. Eine Plage, die uns heimsucht, wie die Pest in den uralten Überlieferungen. Wir müssen uns erheben, um diese Krankheit, ihre sogenannte Zivilisation, die auf dem Fundament unseres Leids aufgebaut wurde, ein für alle Mal auszumerzen.«
Er ballte die Faust, genau wie Asunción Alonso zuvor, während erneut Applaus und Jubel durch den Saal brandeten.
»Ihr seid es, die in Kürze aufgrund der Taten der Loganer sterben werdet. Weil ihr nichts anderes getan habt, als eurer Leben lang zu arbeiten und einfach älter zu werden. Aber ihr müsst nicht sinnlos sterben. Ihr könnt uns bei unserem Kampf helfen. Logus schwächen. Logus verwunden. Denn wisst ihr, was das Beste ist? Sie, die uns all dies angetan haben, die unsere Kinder in Minen arbeiten lassen, sie, die uns keine Medizin und keine Krankenhäuser zugestanden haben, sie, die euch euer Leben gestohlen haben! Sie nennen uns Kreaturen!«
Er hob erneut die Faust.
»Ab heute sind wir Kreaturen. Kreaturen, die bis zum letzten Blutstropfen kämpfen. Bis zum letzten Augenblick unserer kurzen Leben. Bis auch der letzte Loganer für seine Verbrechen bezahlt hat! Das verspreche ich euch. Nicht als Major. Nicht als General. Sondern als Kreatur. Ich bin nur eine Kreatur, genau wie ihr!«
Pakh Chaser hob die Arme und badete im aufbrandenden Jubel.
Er gestattete sich ein unmerkliches Lächeln.
Denn es hatte begonnen.
»Freiheit für Saxum!«
Nachdem der folgende Jubel wieder abgeklungen war, fuhr sie fort: »Freiheit für Saxum ist mehr als ein politisches Ziel. Es ist sogar mehr als ein humanitäres Ziel. Es ist ein Ziel, für das Generationen gestorben sind, ohne jemals die Wahrheit zu kennen. Aber ihrer aller Tod ist es, der uns nun die Berechtigung verleiht, ohne Gnade zurückzuschlagen. Logus ist wie eine Krankheit, die ganz Saxum befallen hat.«
Asunción warf sich in Positur, was ihr mühelos gelang, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan.
»Ich selbst bin ein Kind von Saxum-Arbeitern unterschiedlicher Generationen, deshalb hat die genetische Todesprogrammierung bei mir offenbar versagt. Das gibt mir jetzt die Chance, für all jene einzutreten, die nicht so viel Glück hatten wie ich.«
Ihr Finger zeigte in die Dunkelheit des Saales auf das unsichtbare Publikum.
»Blickt tief in euch hinein. Seht ihr die Kraft, die dort wohnt? Spürt ihr sie? Glaubt Ihr an Gerechtigkeit?«
»Ja!«, kam die Antwort aus über zweihundert Kehlen.
»Ja, das tut ihr. Aber das ist nicht genug. Habt ihr auch die Kraft und den Willen, euer Schicksal zu lenken?«
»Ja!«, erschallte es wieder.
»Genau das wollte ich hören.« Asunción Alonso lächelte. »Man hat euch eure Zukunft genommen. Und dennoch könnt ihr euer Leben für Saxum in die Waagschale werfen.«
Sie blickte auf eine Stelle in der ersten Reihe.
»Heute ist hier bei uns ein Mann, der das bereits dutzende Male getan hat. Der sein Blut für uns alle vergossen hat. Der die wichtigste Mission in der Geschichte Saxums geleitet hat, bis ihm ein anderer sowohl Kommando als auch den Ruhm gestohlen hat.«
Ein Lichtfinger bohrte sich in die Dunkelheit.
Applaus und Jubel brandeten auf, als Pakh Chaser sich von seinem Sitz in der ersten Reihe erhob und auf die Bühne kletterte. Er trug keine Uniform.
Asunción Alonso verneigte sich vor dem Kämpfer und trat zurück in die Dunkelheit, während die Zuhörer immer noch applaudierten.
Pakh Chaser trat ans Rednerpult und hob eine Hand. Augenblicklich kehrte Stille ein.
»Ich war nie ein Mann vieler Worte.« Seine scharfen Sinne machten es ihm leicht, die Männer und Frauen trotz der Dunkelheit im Saal zu mustern. Sie alle waren deutlich vom Leben auf Saxum gezeichnet. Alle standen kurz vor ihrem programmierten Ende.
»Asunción Alonso hat mich gebeten, heute einige Worte an euch zu richten. Ihr wisst, wer ich bin und was ich für unser Volk getan habe.«
Wieder ertönte Applaus, und Pakh Chaser wartete diesmal, bis er verebbte.
»Ich wollte immer der Major sein. Ein Soldat, der für sein Volk kämpft. Ein Volk, das unterdrückt und ausgebeutet wird. Leider ist das nicht mehr genug.«
Er schüttelte den Kopf.
»Denn ein Major ist nur eine Vorzeigefigur. Um Logus zu besiegen, müssen wir mehr sein als Soldaten. So wie die Loganer weit mehr sind als nur unsere Sklavenhalter.«
Buhrufe hallten durch den Raum.
»Mutter Alonso hat bereits eine wichtige Wahrheit ausgesprochen. Die Loganer sind nichts anderes als ein Geschwür, das unser Volk krank macht. Eine Plage, die uns heimsucht, wie die Pest in den uralten Überlieferungen. Wir müssen uns erheben, um diese Krankheit, ihre sogenannte Zivilisation, die auf dem Fundament unseres Leids aufgebaut wurde, ein für alle Mal auszumerzen.«
Er ballte die Faust, genau wie Asunción Alonso zuvor, während erneut Applaus und Jubel durch den Saal brandeten.
»Ihr seid es, die in Kürze aufgrund der Taten der Loganer sterben werdet. Weil ihr nichts anderes getan habt, als eurer Leben lang zu arbeiten und einfach älter zu werden. Aber ihr müsst nicht sinnlos sterben. Ihr könnt uns bei unserem Kampf helfen. Logus schwächen. Logus verwunden. Denn wisst ihr, was das Beste ist? Sie, die uns all dies angetan haben, die unsere Kinder in Minen arbeiten lassen, sie, die uns keine Medizin und keine Krankenhäuser zugestanden haben, sie, die euch euer Leben gestohlen haben! Sie nennen uns Kreaturen!«
Er hob erneut die Faust.
»Ab heute sind wir Kreaturen. Kreaturen, die bis zum letzten Blutstropfen kämpfen. Bis zum letzten Augenblick unserer kurzen Leben. Bis auch der letzte Loganer für seine Verbrechen bezahlt hat! Das verspreche ich euch. Nicht als Major. Nicht als General. Sondern als Kreatur. Ich bin nur eine Kreatur, genau wie ihr!«
Pakh Chaser hob die Arme und badete im aufbrandenden Jubel.
Er gestattete sich ein unmerkliches Lächeln.
Denn es hatte begonnen.
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