Die großen Lichtgestalten der Rebellion sind tot, aber der Krieg ist dadurch nicht beendet. Dana nutzt die allgemeine Unsicherheit, um ein umstrittenes Forschungsprojekt durchzusetzen: Eine Genveränderung soll es Loganern ermöglichen, Kreaturen zweifelsfrei zu erkennen und eine Unterwanderung so unmöglich machen. Doch ausgerechnet Vidar und Sarinya, einst Danas engste Vertraute, setzen alles daran, das Projekt zu verhindern – wohlwissend, dass auch sie sonst enttarnt würden.
(6) Eine Ahnung von Freiheit
€2,99
Der Loganische Krieg (6) – Alessandra Reß – Eine Ahnung von Freiheit
Ebook, 120 Seiten, Format Epub
Kategorie: D9E - Der Loganische Krieg
Schlagwörter: Alessandra Reß, D9E, DLK, Science Fiction
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Der Schlag schickte Neera zu Boden. Eisengeschmack erfüllte ihren Mund, und sie biss die Zähne zusammen, als ein heftiger Schmerz durch ihre Knie fuhr. In Erwartung eines weiteren Schlags spannte sie sich an, doch die Kreatur über ihr begnügte sich mit einer Mischung aus Lachen und Fauchen.
Vorsichtig stand Neera auf und sah dem anderen ins Gesicht. Es brauchte nicht ihre Fähigkeiten, um ihm seine Wut anzumerken. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, seine Haut war gerötet, und er stand da wie zum Sprung bereit. Doch was Neera mehr Sorgen bereitete, waren sein Grinsen und dieses Glitzern in seinen Augen. Die Loganer hatten es wenigstens nicht genossen, ihre Gefangenen zu foltern. Oder sie hatten es besser verborgen.
»Was soll das?«, fragte sie ruhig.
»Ich gebe dir nur, was du verdienst, Verräterin!« Die Kreatur holte aus, doch Neera sprang zur Seite und der Schlag ging dieses Mal ins Leere.
»Ich habe niemanden verraten!«
»Eine Lügnerin bist du also auch noch.« Die Augen der Kreatur verengten sich zu Schlitzen. »Du warst dort! Ich persönlich habe gesehen, wie du aus dem Gebäude gekommen bist – nur Sekunden, bevor das ganze verdamme Ding in die Luft geflogen ist. Loganische Nutte!« Erneut holte er zum Schlag aus, erneut wich Neera aus, doch seine Faust traf sie an der Schulter und sie stolperte zurück, gegen die Wand des Raums, in dem man sie untergebracht hatte.
»Es war ein Zufall!«, rief sie zum gefühlt tausendsten Mal. Wenige Stunden nach der Explosion, die Raluk Khan und Pakh Chaser das Leben gekostet hatte, waren die Wachen erschienen, um Neera gefangen zu nehmen. Immer und immer wieder hatte sie beteuert, nur zufällig im Gebäude gewesen zu sein, aber vergeblich. Langsam verstand sie, warum.
»Du warst das also?«, fragte sie. »Du hast behauptet, ich wäre das gewesen und hast die Wachen zu mir geschickt?«
»Ich habe das nicht nur behauptet«, entgegnete der Mann. »Ich habe es gesehen!«
Neera schüttelte den Kopf. »Ich war nicht einmal in der Nähe von Pakh oder Raluk, ich habe nur nach meiner Freundin gesucht, sie –«
»Ja ja.« Der andere winkte ab. »Du behauptest, diese Vikki gesucht zu haben. Nur komisch, dass seit Tagen niemand etwas von ihr gehört hat. Was ist, hat sie Wind von deinem Plan bekommen? Hast du sie deshalb beiseite geschafft?«
»Ich habe Vikki nichts getan«, fauchte Neera, dann holte sie tief Luft. Nur die Ruhe …
»Wer bist du überhaupt?«, fragte sie.
»Kannst du das nicht in meinen Gedanken lesen?«
»So funktioniert das nicht«, entgegnete sie.
Er lachte. »Nein, sonst hätte ich dich eben wohl nicht getroffen, was? Darf ich mich vorstellen?« Er verbeugte sich vor ihr. »Jaern mein Name. Ich bin als Wache drüben am Lager eingeteilt. Deshalb habe ich dich auch gesehen, wie du herumgeschlichen bist.«
»Am Lager? Am Waffenlager?«
Jaern nickte.
Das Schloss hinter ihm klickte, und ein Mann steckte den Kopf zur Tür herein. »Reicht jetzt, Jaern«, sagte er. »Komm, die kriegt ihre Strafe schon noch früh genug.«
Jaern verzog das Gesicht und warf einen Blick auf Neera, zuckte dann aber mit den Schultern. »Wir sehen uns noch, meine Liebe«, versprach er, ehe er den Raum verließ.
Die Tür fiel ins Schloss und Neera seufzte. Das war er also, der neue Zusammenhalt zwischen den Kreaturen.
Vorsichtig stand Neera auf und sah dem anderen ins Gesicht. Es brauchte nicht ihre Fähigkeiten, um ihm seine Wut anzumerken. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, seine Haut war gerötet, und er stand da wie zum Sprung bereit. Doch was Neera mehr Sorgen bereitete, waren sein Grinsen und dieses Glitzern in seinen Augen. Die Loganer hatten es wenigstens nicht genossen, ihre Gefangenen zu foltern. Oder sie hatten es besser verborgen.
»Was soll das?«, fragte sie ruhig.
»Ich gebe dir nur, was du verdienst, Verräterin!« Die Kreatur holte aus, doch Neera sprang zur Seite und der Schlag ging dieses Mal ins Leere.
»Ich habe niemanden verraten!«
»Eine Lügnerin bist du also auch noch.« Die Augen der Kreatur verengten sich zu Schlitzen. »Du warst dort! Ich persönlich habe gesehen, wie du aus dem Gebäude gekommen bist – nur Sekunden, bevor das ganze verdamme Ding in die Luft geflogen ist. Loganische Nutte!« Erneut holte er zum Schlag aus, erneut wich Neera aus, doch seine Faust traf sie an der Schulter und sie stolperte zurück, gegen die Wand des Raums, in dem man sie untergebracht hatte.
»Es war ein Zufall!«, rief sie zum gefühlt tausendsten Mal. Wenige Stunden nach der Explosion, die Raluk Khan und Pakh Chaser das Leben gekostet hatte, waren die Wachen erschienen, um Neera gefangen zu nehmen. Immer und immer wieder hatte sie beteuert, nur zufällig im Gebäude gewesen zu sein, aber vergeblich. Langsam verstand sie, warum.
»Du warst das also?«, fragte sie. »Du hast behauptet, ich wäre das gewesen und hast die Wachen zu mir geschickt?«
»Ich habe das nicht nur behauptet«, entgegnete der Mann. »Ich habe es gesehen!«
Neera schüttelte den Kopf. »Ich war nicht einmal in der Nähe von Pakh oder Raluk, ich habe nur nach meiner Freundin gesucht, sie –«
»Ja ja.« Der andere winkte ab. »Du behauptest, diese Vikki gesucht zu haben. Nur komisch, dass seit Tagen niemand etwas von ihr gehört hat. Was ist, hat sie Wind von deinem Plan bekommen? Hast du sie deshalb beiseite geschafft?«
»Ich habe Vikki nichts getan«, fauchte Neera, dann holte sie tief Luft. Nur die Ruhe …
»Wer bist du überhaupt?«, fragte sie.
»Kannst du das nicht in meinen Gedanken lesen?«
»So funktioniert das nicht«, entgegnete sie.
Er lachte. »Nein, sonst hätte ich dich eben wohl nicht getroffen, was? Darf ich mich vorstellen?« Er verbeugte sich vor ihr. »Jaern mein Name. Ich bin als Wache drüben am Lager eingeteilt. Deshalb habe ich dich auch gesehen, wie du herumgeschlichen bist.«
»Am Lager? Am Waffenlager?«
Jaern nickte.
Das Schloss hinter ihm klickte, und ein Mann steckte den Kopf zur Tür herein. »Reicht jetzt, Jaern«, sagte er. »Komm, die kriegt ihre Strafe schon noch früh genug.«
Jaern verzog das Gesicht und warf einen Blick auf Neera, zuckte dann aber mit den Schultern. »Wir sehen uns noch, meine Liebe«, versprach er, ehe er den Raum verließ.
Die Tür fiel ins Schloss und Neera seufzte. Das war er also, der neue Zusammenhalt zwischen den Kreaturen.
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