Die Lage auf Saxum spitzt sich zu: Die Loganer haben erneut Fuß auf dem Mond gefasst, die Waffenlieferungen bleiben aus, und Mickey Jones lässt sich nicht mehr blicken. Ein Pakt mit der religiösen Führerin der Kreaturen – Maeve – scheint seinem Vertreter Marshall die einzige Möglichkeit zu sein, die Loganer in Schach zu halten.
Doch die Uneinigkeit zwischen den Kreaturen nimmt stetig zu. Kann sich Marshall gegen die Stimmen derer durchsetzen, die die Auswanderung fordern, und kann er die Gewalt über Saxum zurückgewinnen? Oder wird ihm sein Bündnis mit Maeve zum Verhängnis werden?
(8) Zwischen allen Fronten
€2,99
Der Loganische Krieg (8) – Veronika Bicker – Zwischen allen Fronten
Ebook, 120 Seiten, Format Epub
Kategorie: D9E - Der Loganische Krieg
Schlagwörter: D9E, DLK, Science Fiction, Veronika Bicker
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Die Stellung vor ihnen lag im Dämmerlicht. Einige große Scheinwerfer waren aufgeflammt. Ihre Strahlen wanderten ziellos durch die Dunkelheit.
Marshall schob sich auf die Anhöhe. Er kniff die Augen zusammen, nahm das Nachtsichtgerät, das ihm jemand reichte, und richtete es auf die Gebäude.
Rasch errichtete Baracken, mehr nicht. Sicherheitsvorkehrungen, kaum der Rede wert. Die Loganer hatte nicht vor, lange zu bleiben. Schon morgen würden sie verschwunden sein. Spätestens übermorgen. Marshall presste das Sichtgerät so fest vor seine Augen, dass die Ränder sich schmerzhaft in seine Haut gruben. Sein Atem ging flach und hastig. Zu hastig. Marshall ließ das Fernglas sinken und zwang sich zur Ruhe.
»Wir sind soweit«, murmelte er. Sein Handlanger hinter ihm nahm die Botschaft bereitwillig auf und gab sie weiter. Er konnte hören, wie sie sich durch die Reihen verbreitete.
Marshall nahm das Pad zur Hand und gab auch den übrigen Gruppen das Startsignal. »Alles wie besprochen«, tippte er.
Er ließ das Pad in die Jackentasche gleiten und richtete sich auf. Ein letztes Mal kontrollierte er den Sitz der Körperpanzerung. Dann ging er los. Zunächst nicht besonders schnell, doch als er den Abhang hinter sich gelassen hatte, wurden seine Schritte größer. Hinter sich hörte er seine Männer. Ihre Stiefel kratzten über den Steinboden, knirschten über den Schotter. Es machte nichts aus. Ihr Ziel war nicht, leise zu sein. Schnelligkeit war wichtiger.
Schemenhaft konnte er eine der anderen Gruppen links von sich entdecken. Marshall wünschte sich, er hätte ein vernünftiges Funkgerät. So musste er sich darauf verlassen, dass alle wussten, was zu tun war.
Sie erreichten den ersten Wegpunkt. Einige große Felsen boten genug Deckung. Marshall duckte sich dahinter und warf einen Blick zu den Baracken. Noch immer kreisten die Scheinwerfer ziellos.
Marshall winkte die Männer heran, die das schwere Geschütz zwischen sich trugen. Schweigend kauerten sie sich neben ihn und begannen, die Waffe aufzubauen. Hinter ihnen hockten die restlichen Kreaturen, teils blass und nervös, doch zum größten Teil konnte Marshall in ihren Augen eifrige Anspannung sehen. Er bedeutete zwei Männern, bei der Stellung zu bleiben, dann ging es weiter.
Sie waren keine zehn Schritte weit gekommen, als die Sirene losheulte. Einen Augenblick lang durchzuckten Scheinwerfer hektisch die Nacht, dann richtete sich alle auf eine Stelle.
Nicht auf seine Gruppe.
Es war die Einsatztruppe rechts von Marshall, die die Aufmerksamkeit der Loganer auf sich gezogen hatte. Die Lichtkegel durchschnitten die Dämmerung, und die Umrisse von einem halben Dutzend Gestalten zeichnete sich vor dem staubgrauen Fels ab. Die ersten Projektile schlugen in den Boden ein. Weitere fanden ihr Ziel. Zwei der Gestalten taumelten und stürzten.
»Schnell jetzt!« Marshall steigerte sein Tempo. Die Loganer waren abgelenkt. Die Gelegenheit wollte genutzt werden.
In kürzester Zeit überwanden sie die restliche Entfernung zu den Baracken. Ein Drahtzaun versperrte ihnen den Zugang zum Gelände, vermutlich elektrisch gesichert und mit einer Selbstschussanlage verbunden, doch Marshall hatte damit gerechnet. Er zog den Unterbrecher aus der Tasche und ließ ihn über dem Draht zuschnappen. Eine Schrecksekunde lang rechnete er damit, dass ein zweiter Alarm losheulte, doch alles blieb ruhig. Mit raschen Handbewegungen vergrößerte Marshall die Öffnung im Zaun und winkte seine Männer hindurch.
Dann waren sie drin. Aus einem der Gebäude vor ihnen strömten die ersten loganischen Soldaten. Marshall ließ sich auf die Knie sinken, zielte, feuerte. Seine Männer taten es ihm gleich. Eine ganze Reihe Loganer stürzte zu Boden. Über ihnen heulte noch immer ohrenbetäubend die Sirene.
»Vorwärts«, schrie Marshall über den allgemeinen Lärm in Richtung seiner Männer. In diesem Moment begann das schwere Geschütz zu feuern.
Was danach geschah, konnte Marshall später nicht mehr genau sagen. Es war, als wäre seine Wahrnehmung auf einige wenige Augenblicke zusammengeschrumpft, aus der Dunkelheit gerissen wie von einem Blitzlicht. Er sah die Soldaten vor sich, wie sie in Stellung gingen. Er sah links und rechts von sich seine Männer zu Boden stürzen. Etwas Großes traf eine der Baracken und setzte sie in Brand. Rotes Licht ließ den Hof wirken wie in Blut getaucht. Irgendwann kreiste über ihnen ein Gleiter, doch kurz darauf löste er sich in einen riesigen gelbweißen Feuerball auf. Marshall musste ständig blinzeln, weil Rauch in seine Augen drang. Die Helligkeit war unerträglich. Er hatte das Gefühl zu ersticken.
Doch er rannte weiter. Immer vorwärts. Für Saxum, für die Kreaturen. Für die Unabhängigkeit. Er würde es den Bastarden zeigen.
Irgendwann befand er sich in einem der Innenräume, schoss dort wild um sich, sah die Gestalten zu Boden stürzen. Etwas Heißes schrammte an seiner Schulter vorbei, es fühlte sich an wie ein Feuerstrahl. Marshall achtete nicht darauf. Weiter, nur weiter.
Jemand packte ihn an der Schulter. Marshall fuhr herum, hätte beinahe geschossen und erkannte im letzten Moment einen seiner Männer.
»Sie bekommen Verstärkung«, schrie der Mann. »Wir müssen verschwinden!«
Marshall wollte nicht wahrhaben, was der Mann sagte. Er wollte weiterkämpfen. Immer weiter. Nur weiter.
Doch nach einer Sekunde siegte die Vernunft. Er konnte nicht alles aufs Spiel setzen.
»Rückzug!«, schrie er, bevor er wieder losrannte.
Marshall schob sich auf die Anhöhe. Er kniff die Augen zusammen, nahm das Nachtsichtgerät, das ihm jemand reichte, und richtete es auf die Gebäude.
Rasch errichtete Baracken, mehr nicht. Sicherheitsvorkehrungen, kaum der Rede wert. Die Loganer hatte nicht vor, lange zu bleiben. Schon morgen würden sie verschwunden sein. Spätestens übermorgen. Marshall presste das Sichtgerät so fest vor seine Augen, dass die Ränder sich schmerzhaft in seine Haut gruben. Sein Atem ging flach und hastig. Zu hastig. Marshall ließ das Fernglas sinken und zwang sich zur Ruhe.
»Wir sind soweit«, murmelte er. Sein Handlanger hinter ihm nahm die Botschaft bereitwillig auf und gab sie weiter. Er konnte hören, wie sie sich durch die Reihen verbreitete.
Marshall nahm das Pad zur Hand und gab auch den übrigen Gruppen das Startsignal. »Alles wie besprochen«, tippte er.
Er ließ das Pad in die Jackentasche gleiten und richtete sich auf. Ein letztes Mal kontrollierte er den Sitz der Körperpanzerung. Dann ging er los. Zunächst nicht besonders schnell, doch als er den Abhang hinter sich gelassen hatte, wurden seine Schritte größer. Hinter sich hörte er seine Männer. Ihre Stiefel kratzten über den Steinboden, knirschten über den Schotter. Es machte nichts aus. Ihr Ziel war nicht, leise zu sein. Schnelligkeit war wichtiger.
Schemenhaft konnte er eine der anderen Gruppen links von sich entdecken. Marshall wünschte sich, er hätte ein vernünftiges Funkgerät. So musste er sich darauf verlassen, dass alle wussten, was zu tun war.
Sie erreichten den ersten Wegpunkt. Einige große Felsen boten genug Deckung. Marshall duckte sich dahinter und warf einen Blick zu den Baracken. Noch immer kreisten die Scheinwerfer ziellos.
Marshall winkte die Männer heran, die das schwere Geschütz zwischen sich trugen. Schweigend kauerten sie sich neben ihn und begannen, die Waffe aufzubauen. Hinter ihnen hockten die restlichen Kreaturen, teils blass und nervös, doch zum größten Teil konnte Marshall in ihren Augen eifrige Anspannung sehen. Er bedeutete zwei Männern, bei der Stellung zu bleiben, dann ging es weiter.
Sie waren keine zehn Schritte weit gekommen, als die Sirene losheulte. Einen Augenblick lang durchzuckten Scheinwerfer hektisch die Nacht, dann richtete sich alle auf eine Stelle.
Nicht auf seine Gruppe.
Es war die Einsatztruppe rechts von Marshall, die die Aufmerksamkeit der Loganer auf sich gezogen hatte. Die Lichtkegel durchschnitten die Dämmerung, und die Umrisse von einem halben Dutzend Gestalten zeichnete sich vor dem staubgrauen Fels ab. Die ersten Projektile schlugen in den Boden ein. Weitere fanden ihr Ziel. Zwei der Gestalten taumelten und stürzten.
»Schnell jetzt!« Marshall steigerte sein Tempo. Die Loganer waren abgelenkt. Die Gelegenheit wollte genutzt werden.
In kürzester Zeit überwanden sie die restliche Entfernung zu den Baracken. Ein Drahtzaun versperrte ihnen den Zugang zum Gelände, vermutlich elektrisch gesichert und mit einer Selbstschussanlage verbunden, doch Marshall hatte damit gerechnet. Er zog den Unterbrecher aus der Tasche und ließ ihn über dem Draht zuschnappen. Eine Schrecksekunde lang rechnete er damit, dass ein zweiter Alarm losheulte, doch alles blieb ruhig. Mit raschen Handbewegungen vergrößerte Marshall die Öffnung im Zaun und winkte seine Männer hindurch.
Dann waren sie drin. Aus einem der Gebäude vor ihnen strömten die ersten loganischen Soldaten. Marshall ließ sich auf die Knie sinken, zielte, feuerte. Seine Männer taten es ihm gleich. Eine ganze Reihe Loganer stürzte zu Boden. Über ihnen heulte noch immer ohrenbetäubend die Sirene.
»Vorwärts«, schrie Marshall über den allgemeinen Lärm in Richtung seiner Männer. In diesem Moment begann das schwere Geschütz zu feuern.
Was danach geschah, konnte Marshall später nicht mehr genau sagen. Es war, als wäre seine Wahrnehmung auf einige wenige Augenblicke zusammengeschrumpft, aus der Dunkelheit gerissen wie von einem Blitzlicht. Er sah die Soldaten vor sich, wie sie in Stellung gingen. Er sah links und rechts von sich seine Männer zu Boden stürzen. Etwas Großes traf eine der Baracken und setzte sie in Brand. Rotes Licht ließ den Hof wirken wie in Blut getaucht. Irgendwann kreiste über ihnen ein Gleiter, doch kurz darauf löste er sich in einen riesigen gelbweißen Feuerball auf. Marshall musste ständig blinzeln, weil Rauch in seine Augen drang. Die Helligkeit war unerträglich. Er hatte das Gefühl zu ersticken.
Doch er rannte weiter. Immer vorwärts. Für Saxum, für die Kreaturen. Für die Unabhängigkeit. Er würde es den Bastarden zeigen.
Irgendwann befand er sich in einem der Innenräume, schoss dort wild um sich, sah die Gestalten zu Boden stürzen. Etwas Heißes schrammte an seiner Schulter vorbei, es fühlte sich an wie ein Feuerstrahl. Marshall achtete nicht darauf. Weiter, nur weiter.
Jemand packte ihn an der Schulter. Marshall fuhr herum, hätte beinahe geschossen und erkannte im letzten Moment einen seiner Männer.
»Sie bekommen Verstärkung«, schrie der Mann. »Wir müssen verschwinden!«
Marshall wollte nicht wahrhaben, was der Mann sagte. Er wollte weiterkämpfen. Immer weiter. Nur weiter.
Doch nach einer Sekunde siegte die Vernunft. Er konnte nicht alles aufs Spiel setzen.
»Rückzug!«, schrie er, bevor er wieder losrannte.
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